Sie hing an der Nadel, so viel stand fest. Auch wenn sie es nicht wahr haben wollte, in diesem Augenblick wusste sie es. Dabei hatte sie viel versucht, diese Sucht wenigstens einzudämmen, nur zu reduzieren, um einer absoluten Abstinenz den Schrecken zu nehmen.
Es half alles nichts. Schon lange hatte sie erkannt, wie höflich das leere Lächeln der Anderen war, wie schnell die Gesprächsthemen wechselten, wollte sie von Ihrem Laster, auch nur andeutungsweise, sprechen. Was blieb waren einige wenige Gleichgesinnte, die, wenn auch noch nicht so lange Jahre dabei, so doch ebenso drin hingen, wie sie. Mit dem Unterschied, sie wussten es noch nicht.
Wie konnte sie jemals diesem Gefühl des Abtauchens entkommen? Dieser Erleichterung, wenn sie sich der Sucht ergab, ungeduldig unter Ausflüchten eine kleine Weile für sich erschlich, hastig die Vorbereitungen traf, in Erwartung der ersten Freude, dem sich steigernden Glücksgefühl, um sich bald, schon bald, dem Rausch hingeben zu können, noch eine Reihe, nur diese Reihe noch. Doch wie viele selbst gestrickte Socken braucht ein Mensch?
© sugalito
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